Merkur
Lauf des Planeten 12.12.2018
Aufgang06:04 Uhr im Südosten (αAz = 117.6°)
Höchster Stand (Kulmination)10:37 Uhr (h = 21.7°)
Untergang15:09 Uhr im Südwesten (αAz = 242.2°)
Distanz0.9 AE
Scheinbarer Durchmesser7.16''
Phase53%
Helligkeit-2.1 mag
Standort: Zwickau, Algorithmen siehe Credits

Merkur, der sonnennächste Planet in unserem Sonnensystem, umkreist die Sonne auf einer stark elliptischen Umlaufbahn. Aufgrund gravitativer Störungen durch andere Planeten verschiebt sich sein sonnennächster Punkt, das Perihel, im Laufe der Zeit. Obwohl Merkur keine nennenswerte Atmosphäre besitzt, verfügt er über ein vergleichsweise starkes Magnetfeld. Die Oberflächentemperaturen auf Merkur variieren erheblich und reichen von eisigen -170°C bis zu sengend heißen 430°C, je nach Sonneneinstrahlung.

Bisher wurden 3 Raumsonden zu Merkur geschickt: Mariner 10 in den 1970er Jahren führte drei Vorbeiflüge an Merkur durch, während MESSENGER ab 2008 mehrere Vorbeiflüge absolvierte und seit 2011 in einer Umlaufbahn um den Planeten kreist. BepiColombo wurde 2018 von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gemeinsam mit der japanischen Raumfahrtagentur (JAXA) gestartet und soll nach einem Swingby-Manöver an der Venus 2025 in die Umlaufbahn um Merkur eintreten. Es handelt sich dabei um eine komplexe Mission, die aus zwei separaten Raumsonden besteht: dem Mercury Planetary Orbiter (MPO), der von der ESA bereitgestellt wird, und dem Mercury Magnetospheric Orbiter (MMO), der von der JAXA bereitgestellt wird. Ziel der Mission ist es, umfassende Untersuchungen des Merkur und seiner Umgebung durchzuführen, um mehr über die Entstehung und Entwicklung dieses faszinierenden Planeten zu erfahren. BepiColombo wird voraussichtlich wichtige Erkenntnisse liefern, die unser Verständnis nicht nur von Merkur, sondern auch von der allgemeinen Planetenentstehung und -entwicklung erweitern können.

Die Beobachtung von Merkur von der Erde aus gestaltet sich als Herausforderung, da er sich nur bis zu einem geringen Winkelabstand von maximal 28° zur Sonne bewegt. Diese Winkelpositionen sind jedoch von Mitteleuropa aus nicht sichtbar, da zu diesen Zeiten die Ekliptik zu flach steht. Am besten ist Merkur im Frühling abends sichtbar, wenn die Ekliptik steil im Westen steht, oder im Herbst morgens, wenn die Ekliptik steil im Osten steht. Gelegentlich kommt es während einer unteren Konjunktion zu einem Merkurtransit vor der Sonne. Diese Ereignisse können jedoch nur mit speziellen Schutzmaßnahmen wie Sonnenfiltern oder der Projektionsmethode sicher beobachtet werden. Es ist äußerst wichtig, niemals mit bloßem Auge oder optischen Geräten direkt in die Sonne zu sehen. Eine herkömmliche Sonnenfinsternisbrille reicht für die Beobachtung eines Merkurtransits nicht aus, da Merkur zu klein ist, um ohne zusätzliche Maßnahmen sichtbar zu sein, im Gegensatz zum Venustransit.


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